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Mit Milch und Zucker?


Ins 3. Semester startete ich mit Alexander Sahoos Kurzprojekt "Begegnungen mit der 3. Dimension". Ziel dieses Kurses war die Entwicklung einer eigenen dreidimensionalen Form. Um Zugang zu interessanten Formaspekten zu erhalten, wurden zunächst bestehende Formen hinsichtlich ihrer Ästhetik untersucht – ob vorhanden oder nicht; denn auch hässliche Gegenstände wurden eingehend betrachtet.

Bei einer solchen Untersuchung fesselte ein Teelichtglas des bekannten schwedischen Möbelhauses meine Aufmerksamkeit: runde Grundfläche, Ausformung zum Dreieck. Aber irgendwie so ungleichmäßig und willkürlich. Irgendwie Gefäß. Irgendwie Kännchen ... ​​Schnell entstand die Idee, auf Basis dieser Grundformen ein Milchkännchen zu entwickeln. Ein Produkt, welches zu mir passt. Ich verabscheue Kondensmilch. Sie schmeckt nicht und produziert unnötig Müll. Ich variierte also Grundflächen und Ausformungen, Höhen und Neigungen und gelangte so über zahlreiche Styrodur-Modelle zur endgültigen Form eines Formenpaares bestehend aus Milchkännchen und dazugehöriger Zuckerschütte. Der Feinschliff der Urmodelle war dabei eine echt staubige Angelegenheit, wie man unschwer erkennen kann.

In der Keramikwerkstatt der HFK realisierte ich beide Objekte in Porzellan. Dabei lernte ich unter anderem wie man eine Gussform erstellt, Porzellan-Rohlinge bearbeitet und schlussendlich glasiert. Den kompletten Prozess von der Idee bis zum fertigen Produkt könnt ihr in meiner Dokumentation nachlesen.

Dieser Kurs hat mir mal wieder gezeigt, wie gern ich mit meinen Händen arbeite – und nicht nur die Maus hin- und herschiebe. Die sinnliche Wahrnehmung der Materialien, die während des gesamten Keramik-prozesses so präsent war, fehlt mir oft im "Arbeitsalltag". Zudem war auch die Atmosphäre in der Keramikwerkstatt einfach nur klasse. Danke Ute! Ich komme bestimmt wieder :-)

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